Magnetic Pages Article | 1995-09-02 | 10KB | 133 lines
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Videobearbeitung mit dem Amiga
Beam me up Amiga !
DDa ich seit neuestem den Amiga professionell in nem Fernsehstudio Geinsetze und auch mal zeigen will wie man dort den Amiga einsetzt will Eich heut mal nen Filmtrick den ich selber schon ausprobiert hab vor-Dstellen. Dieser Trick ist nichts anderes als der ber
hmte BeameffektBden man aus der Enterprise-Serie kennt. Ich versuch das ganze soBbildhaft wie m
glich zu beschreiben, da ich mit meinem Magnetic GPages derzeit anscheinend keine Grafik einbinden kann (warum steht imELeserbrief, der hoffentlich auch auf dieser NC drauf ist). Au
erdemEmu
ich noch mal betonen, da
es sich um einen professionellen TrickAhandelt. Ich setze voraus, da
der Leser sich einigerma
en mitCVideozubeh
r, sowie dem Amiga und Deluxe Paint auskennt da derDArtikel sonst echt zu lang wird. (Falls nat
rlich Interesse an nemDEinsteigerkurs besteht bin ich gern mal bereit einen zu schreiben).
Aber jetzt zur Sache:
Hardwarevorraussetzungen:
2 Videorekorder als Player
1 Videorekorder als Recorder
1 Videomischpult 1 Genlock)1 Amiga mit Programm DPaint od.
hnliches
Die Szene:
IEs geht prim
r um die Aufgabe eine oder mehrere Personen wirkungsvoll ausIdem Bild verschwinden zu lassen. Besonders interessant wird die SzeneIwenn sich in einer Bildh
lfte noch weitere Personen befinden, die sichIv
llig normal verhalten. Man kann auch z.B. vor einer Hauswand drehen,Idie nur eine H
lfte des Motives einnimmt. Auf der anderen H
lfte kann zumIBeispiel Stra
enverkehr sichtbar sein. Wichtig ist, da
sich in der einenIBildh
lfte etwas vollkommen normales tut. Das verst
rkt den Eindruck desIEffekts. Normalit
ten sind das beste Mittel um einen Trick glaubw
rdig>erscheinen zu lassen. Stellen wir uns also folgende Szene vor:IWir sehen im Hintergrund ein Haus, in der rechten Bildh
lfte befindenIsich 2 normal gekleidete Personen, in der linken jemand der wie Mr. SpockIaussieht. Die rechts im Bild stehenden Personen verabschieden sich vonIMr. Spock, alles sieht nach einem normalen Vorgang aus. Nun soll Mr.ISpock w
hrend der Verabschiedung ausgeblendet werden. Nachdem Mr. SpockIaus dem Bild verschwunden ist gehen die 2 Personen durch die Bildh
lfteIin der Mr. Spock stand aus dem Bild. Dieser Abschlu
der Einstellung4verst
rkt die Wirkung des Effekts auf den Zuschauer.
Jetzt wirds ernst:
IZuerst werden also nun alle Personen auf einem Band 1 aufgenommen. NachIeinem bestimmten Stichwort beginnt sich Mr. Spock aus dem Bild zu ent-Ifernen. Dies sollte recht schnell gehen, da sich die anderen PersonenIdanach sofort in die leere Bildh
lfte begeben m
ssen. Nachdem dasIkomplette Bild von allen Personen befreit ist l
t man die Kamera nochIeinige Zeit weiterlaufen. Es ist wichtig gen
gend lange ein leeres BildIzu haben. Die Kamera darf sich w
hrend der ganzen Szene keinen MillimeterIbewegen, da sp
tere
berblendungen und Wipes dann fast unm
glich werden.IDa ein Bandwechsel in jedem Fall mit einer leichten Verschiebung verbun-Iden w
re sollte er m
glichst unterlassen werden. Als St
tze f
r die Ka-Imera benutzt man entweder ein sehr gutes Stativ oder eine feste Unterlage
wie z.B. eine Mauer.ISo weit, so gut. Nun zur Zusammenf
hrung des Tricks. Zun
chst
berspieltIman die leere Szene auf ein zweites Band. Band 1 wird in den ersten Zus-Ipieler (Player 1) eingelegt, Band 2 in den zweiten. Der Ton kommt vonIPlayer 1. Mr. Spock unterh
lt sich nun mit den anderen Personen, dieIStelle mit dem Stichwort mu
abgewartet werden. Nachdem der entscheidendeIMoment erreicht ist, wird mit dem Mischer Band 1 auf Band 2 weichI
berblendet. Alle Personen verschwinden dabei aus dem Bild. Diese ganzeIAktion wird auf einem Band 3 aufgezeichnet. Jetzt kommt der schwierigsteITeil, zumindest f
r den der kein elektronisches Schnittsteuerpult be-"sitzt. Aber es geht auch von Hand.IBand 1 liegt immer noch im Player 1, das Band 2 wird aus Player 2 genom-Imen und stattdessen Band 3 eingelegt. Die Situation: Player 1 enth
ltIalle Personen ohne die Ausblendung, daf
r aber die ganze Szene bis zumIEnde. Player 2 enth
lt ebenfalls alle Personen, jedoch nur bis zumIStichwort. Am Mischer (oder ggf. Genlock) ist nun ein seitlicher WipeIeinzuschalten und ein weicher
bergang zu w
hlen. Nun mu
der Wipe genauIzwischen beide Personengruppen gelegt werden, die beiden Player m
ssen amIgenau gleichen Punkt des Gespr
ches starten. Wird der Wipe nicht sauberIeingestellt oder ist keine klare Trennung zwischen den PersonengruppenIvorhanden k
nnen die beiden Aufnahmen nicht unsichtbar nebeneinander ab-Igespielt werden. Teile des einen Bildes w
rden entweder stehenbleibenIoder versehentlich ausgeblendet werden. Alle Personen sind nun im BildIsichtbar, kommen aber aus verschiedenen Playern. Jetzt wird klar wasIpassiert. Wenn beide Player zeitgleich anlaufen - ein bisschen
bung istIn
tig um die verschiedenen Hochlaufzeiten der Videorekorder auszutesten-Iunterhalten sich unsere beteiligten Personen wieder. Der Ton kommt dabeiIwie gesagt aus Player 1. Nach dem Stichwort wird Band 3 nun ausgeblendet.IDa jedoch die neutralen Personen von Band 1 zugespielt werden bleiben sieIim Bild erhalten. In dem Augenblick in dem Mr. Spock ausgeblendet wirdIziehen wir den seitlichen Wipe voll auf. Da sich die Hintergr
nde absolutIgleichen bleibt dieses Aufziehen unsichtbar. Die neutralen Personen k
n-Inen nun getrost aus dem Bild gehen, der Trick ist perfekt. Mr. SpockIblendet sich mitten in der Verabschiedungsszene aus dem Geschehen aus.IDen Beweis f
r das wirklich leere Bild liefern die neutralen Personen,Iindem sie genau die Stelle durchlaufen an der vorher unser Mr. SpockIgestanden hat. Der zweite Teil der Sequenz findet analog statt. Unser Mr.ISpock mu
schlie
lich auch wieder irgendwo erscheinen. An einer anderenILokation (die z.B. aussieht wie das Innere der Enterprise) nimmt manIMr.Spock auf und l
t ihn aus dem Bild gehen. Dabei braucht man wiederIein leeres Bild von dem aus
berblendet werden kann. Als EndresultatIsollte hier Mr. Spock erscheinen und dann aus dem Bild gehen. Diese bei-Fden Szenen sollten am besten direkt hintereinander geschnitten werden.IDa erfahrungsgem
zwischen den beiden Aufnahmen einige Zeit vergeht mu
Iman darauf achten, da
alle im Bild sichtbaren Details gleich bleiben.I(z.B. gleiche Kleidung, Gegenst
nde immer in der gleichen Hand halten,Ietc.) Hier ist es am besten wenn man sich alle Details genauestensIaufschreibt. Man vermeidet zus
tzliche Arbeit oder gar den Verlust der
kompletten Aufnahme.
Jetzt kommt der Amiga ins Spiel:
IBliebe nur noch der Beam-Effekt. Dazu verhelfen das Genlock und der Ami-Iga. Zugegeben wird die Sache allm
hlich aufwendig. Doch SpezialeffekteIsind nun mal nicht umsonst zu haben. Mit dem Malprogramm DPaint kann manIleicht ein goldenes Schimmern erzeugen. Durch die Animationsf
higkeitenIdes Programms kann man sogar noch das Schimmern selbst animieren wodurchIes noch au
erirdischer aussieht. Dieses Schimmern darf auf jeden Fall anIden R
ndern nicht
ber die Umrisse der ein- bzw. auszublendenden PersonIhinausgehen. Das Genlock wird bis auf rund 50 Prozent Einblenden hochge-Ifahren, je nach der am besten aussehenden St
rke des Schimmerns. W
hrendIsich nun Mr. Spock ein- und ausblendet wird das Schimmern mit dem GenlockIzeitgleich dazugeblendet. Fertig ist der Beameffekt. Ein zus
tzlicherIangenehmer Nebeneffekt: Das Schimmern kaschiert so manche kleine Unsau-Iberkeit bei der Zusammenf
hrung des Tricks. Wer ein Audiomischpult undIdie M
glichkeit des Nachvertonens besitzt kann auch noch einen Soundef-Ifekt dazumischen. Von der Firma Hama gibts unter dem Namen "Hama Sound-Itools" z.B. spezielle Soundeffekte f
r den Videofilmer (f
r den Amiga auf
Disk).IDas interessante an diesem Effekt ist seine fast universelle Anwendbar-Ikeit. Auf
hnliche Weise k
nnen Personen z.B. durch W
nde gehen oder alsBGeister erscheinen. Der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.
INoch ein Nachschlag f
r alle die keinen Mischer besitzen. Da in diesemIFall nicht geblendet werden kann wird hart geschnitten. Band 1 wird bisIzum Stichwort zugespielt und dann direkt geschnitten. Es folgen 2 oder 3IEinzelbilder mit einer wei
en Fl
che. Auf diese Weise wird ein AufblitzenIsimuliert. Au
erdem werden Unsauberkeiten beim Schnitt vertuscht. ZurIVerst
rkung des Effekts kann man nun die Kleidung von Mr. Spock von obenIins Bild fallen lassen. So etwas l
t sich mit einer Leiter oder von ei-Inem Garagendach aus relativ einfach bewerkstelligen. Das Bild zeigt jetztIwieder die Ausgangseinstellung nur Mr. Spock fehlt. Anschlie
end folgtIein Schnitt in Gro
aufnahme auf die zusammenfallende Kleidung. Mit einIwenig
bung erfolgt der Schnitt genau w
hrend des Fallens der Klei-Idungsst
cke. Schnitt zur
ck auf die Totale in der die neutralen PersonenIauf den leeren Platz starren. Die Personen steigen etwas verwundert
berJMr. Spocks Kleidung und gehen wie vorher beschrieben aus dem Bild. WerIwill kann mittels Audio-Dub noch einen Knall
ber die Wei
bilder legen.IDadurch wird der Effekt des Blitzens noch verst